Schwimmwesten für Hunde?

Chili braucht keine Weste, Kimba traut sich noch nicht zu schwimmen.

Diesen Sommer haben viele Hunde Schwimmwesten getragen. Sogar Rassen, die üblicherweise sehr gute Schwimmer sind, wie z.B. Labrador Retriever, habe ich mit Westen gesehen. Sinnvoll oder nicht? Meine Überlegungen können dir beim Entscheid helfen.

Grundsätzlich: Passe die Aktivitäten immer an das Können deines Hundes an. Wenn dein Hund nicht gut schwimmen kann, gehört er auch nicht mit einer Weste ins Wasser. Denn dann dürfte das Abenteuer für ihn ziemlich stressig sein. Dito, wenn das Gewässer für einen Hund eigentlich zu gefährlich ist.

Ertrinken auch Hunde?

Du möchtest deinem Hund eine Schwimmweste anziehen, weil du denkst, dass er sonst ertrinken könnte. Richtig? Oder einfach, weil er darin supercool aussieht und weil es alle tun?

Nun, alle Hunde können irgendwie paddeln, die allermeisten Hunde können sogar schwimmen, wenn sie denn müssen. Nicht alle gleich gut und vor allem tun es nicht alle gleich gerne!

Für manche ist es der pure Stress, andere lieben es. Und ja, jedes Jahr ertrinken Hunde, gerade in Flüssen. Sei es, weil sie an einem Ast hängen bleiben (mit dem Brustgeschirr oder am zu losen Halsband) oder weil die Strömung zu stark ist und sie es nicht mehr ans Ufer schaffen. Gefürchtet wird insbesondere auch das sogenannt “trockene Ertrinken”, das bis zu 24 Stunden nach dem Ereignis (beinahe Ertrinken) eintreten kann. Die Lunge füllt sich langsam mit Wasser, der Hund bekommt keine Luft mehr - suche rasch eine Tierklinik auf.

Nun: Schwimmweste ja oder nein?

  • Schwimmt dein Hund gerne? Tut er dies von sich aus oder musst du ihn mit allerlei Wurfgegenständen und viel Motivation ins Wasser locken? Wie sieht er dabei aus? Filme es mal und schaue genau hin! Viel Bellen heisst nicht zwingend viel Freude…

  • Kennst du das Gewässer? Hat es eine starke Strömung, Steine, Wellen, ist es sehr kalt? Wie sieht das Ufer aus?

  • Ist dein Hund schon älter und vielleicht nicht mehr so kräftig, um auch wieder ans Ufer zu kommen?

  • Wie fit ist dein Hund grundsätzlich?

  • Schwimmmst du weite Strecken und willst ihn mitnehmen?

  • Soll er auf einem SUP mitfahren oder auf einem Boot? Besteht hier die Gefahr, dass er ungewollt ins Wasser fallen oder springen könnte?

  • Hast du es ausprobiert und dein Hund findet es einfach super, mit der Weste mit dir im Wasser unterwegs zu sein?

Ausdrucksverhalten verstehen (immer wieder)

Dein Hund hat als Sprache sein Ausdrucksverhalten, um dir mitzuteilen, ob es ihm gefällt oder nicht, ob es ihm gut geht oder nicht. Und er ist darauf angewiesen, dass du ihn verstehst und dich entsprechend verhälst. Vielleicht rennt er nur aus purer Angst um dich ins Wasser, vielleicht ist er aber auch glücklich über diese Aktivität. Du kennst deinen Hund am allerbesten und bist auch dafür verantwortlich, wie es ihm geht.

Frage nach, wenn du unsicher bist, wie seine Zeichen am und im Wasser zu deuten sind.

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Wenn Hunde aneinandergeraten

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